Der Ornithologische Arbeitskreis des Naturschutzbundes (NABU) zeichnete die Kirchgemeinde St. Jodokus anlässlich des Gottesdienstes zum Erntedankfest mit der Plakette „ Lebensraum Kirchturm“, einer Gemeinschaftsaktion der NABU und dem Verein des Deutschen Glockenwesens für die jahrelange gute Zusammenarbeit aus.
Anlass ist die Duldung und Förderung geschützter Arten im Kirchgebäude von Fledermäusen und Turmfalken. Unterstützend wirkte erneut der Einbau von Nistmöglichkeiten für die Dohle, die seit zwei Jahren gern angenommen werden.
Mit Ehrenurkunde und Plakette wurde der Kirchgemeinde Dank gesagt, da besonders der Kirchenrat und Martina Patzer so einen praktischen Beitrag zur Bewahrung der Schöpfung leisten.
Dieser Gedanke hat sich leider noch nicht in allen Kirchen durchgesetzt, wie der Naturschutzbund Deutschland bemängelt. Alle bisher ausgezeichneten Kirchen in Deutschland, die damit einen wesentlichen Beitrag zur Erhaltung der Biologischen Vielfalt erbringen, sind auf einer entsprechenden Internetseite einzusehen.
Im November 2011 wurde in Steinbrücken ein Einflugloch in der Schallluke des Kirchturmese geschaffen. Im Vorfeld gab es Absprachen zwischen dem ornithologischen Arbeitskreis des Naturschutzbundes (NABU) und dem Vorsitzenden des Kirchenrates Günther Peißker. Dieser hatte mit Christian Lärz Verstärkung und dieser wiederum das erforderliche Werkzeug mitgebracht, um einen Nistkasten für den Turmfalken zu errichten. Die Nisthilfe hatte der Ornithologische Arbeitskreis Teichgebiet Dreba-Plothen kostenlos zur Verfügung gestellt. Natürlich waren alle Beteiligten gespannt, ob im nächsten Frühjahr ein „heimlicher Kirchgänger“ Einzug hält. Der Aufwand hat sich gelohnt, denn in dem Nistkasten lagen im Mai 5 Eier. Nach der erfolgreichen Brut möchten die Vertreter der Kirche eine weitere Nistmöglichkeit schaffen. Daß diese Bereitschaft nicht überall besteht wurde in der Nachbargemeinde Kleina deutlich, denn der Kirchenrat lehnte hier eine solche Naturschutzmaßnahme ab.
Turmfalken sollen sich im Turm der Oettersdorfer Laurentiuskirche wieder wohlfühlen. Dafür sorgt ein Nistkasten, der in eines der Schallfenster eingebaut wurde. Damit wurde ein Ziel der Aktion „Lebensraum Kirchturm“ des Naturschutzbundes Deutschland verwirklicht.
Für Heiner Fröhlich, Vorsitzender des Gemeindkirchenrates, gab es kein langes Überlegen, als der NABU mit dem Ansinnen zu ihm kam. Schon mehrere Kirchen haben im Rahmen der Aktion Nistkästen eingebaut und in Oettersdorf sollte das auch kein Problem sein. Obwohl die Schalllöcher der Kirche erst vor ungefähr sechs Jahren mit Fenstern geschlossen wurden, um Vogeldreck vom Turminneren fern zu halten, erinnert sich Herr Fröhlich.
„Wir haben den Nistkasten fachgerecht eingebaut. Jetzt haben die Turmfalken einen Nistplatz und die Kirche bleibt trotzdem sauber“, freut sich Heiner Fröhlich.
Der NABU startete im Rahmen des Turmfalkenjahres die Aktion „Lebensraum Kirchturm“. Inzwischen ist der Beratungsausschuss für das Deutsche Glockenwesen ein wichtiger Partner dieser Aktion.
Vielen Kirchen ist nicht bekannt, dass sie einen ganz praktischen Beitrag zur Erhaltung gefährdeter Tierarten und damit zum Natur- und Umweltschutz leisten können. Durch den NABU erfolgt eine entsprechende Beratung über Quartierbedingungen, Einflugmöglichkeiten oder bei Gebäudesanierungen.
Ganz anders war der Verlauf in Oppurg.
Hier war es die Pfarrerin selbst, die über das ehemalige Vorkommen der Schleiereule in der Kirche den NABU informierte. Uns so war es der Wunsch von Frau Möcker, Möglichkeiten zur Wiederansiedlung der „heimlichen Kirchgänger“ zu prüfen.
Durch die tatkräftige Hilfe von Mitgliedern des Kirchenrates, besonders von Reinhold Schwesig, wurden eigenständig 2 Nistkästen gebaut und in den Kirchturm integriert.
Der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten. Inzwischen haben Turmfalken hier ihre Jungen aufgezogen und die erfolgreichen Dohlen-Bruten tragen zur Stabilisierung der gefährdeten Art in Thüringen bei.
Mit dem gezeigten Engagement stellt sich die Kirchgemeinde beispielhaft der Verantwortung für die Bewahrung der Schöpfung.
In Anerkennung dessen erhielt die Kirchgemeinde Oppurg die Auszeichnung mit der Plakette „Lebensraum Kirchturm“.
Kirche | Ort |
betreut durch |
St. Katharina (ev.) | 07389 Bucha | NABU-Arbeitskreis Teichgebiet Dreba-Plothen e.V. |
St. Maternus (ev.) | 07907 Mönchgrün | NABU-Arbeitskreis Teichgebiet Dreba-Plothen e.V. |
Johannes der Täufer (ev.) | 07907 Oberböhmsdorf | NABU-Arbeitskreis Teichgebiet Dreba-Plothen e.V. |
Kirche Gräfendorf (ev.) | 07387 Gräfendorf | NABU-Arbeitskreis Teichgebiet Dreba-Plothen e.V. |
Kirche Mielesdorf (ev.) |
Mielesdorf 07922 Tanna |
NABU-Arbeitskreis Teichgebiet Dreba-Plothen e.V. |
Kirche Oppurg (ev.) | 07381 Oppurg | NABU-Arbeitskreis Teichgebiet Dreba-Plothen e.V. |
St. Peter und Paul | 07387 Krölpa | NABU-Arbeitskreis Teichgebiet Dreba-Plothen e.V. |
St. Johannis (ev.) | 07806 Neustadt an der Orla | NABU-Arbeitskreis Teichgebiet Dreba-Plothen e.V. |
Kirche (ev.) |
07806 Weira |
NABU-Arbeitskreis Teichgebiet Dreba-Plothen e.V. |
Kirche (ev.) | 07819 Steinbrücken | NABU-Arbeitskreis Teichgebiet Dreba-Plothen e.V. |
Laurentiuskirche (ev.) | 07907 Oettersdorf | NABU-Arbeitskreis Teichgebiet Dreba-Plothen e.V. |
St. Marien Bergkirche | 07907 Schleiz | NABU-Arbeitskreis Teichgebiet Dreba-Plothen e.V. |
Stadtkirche St. Georg (ev.) | 07907 Schleiz | NABU Bad Lobenstein |
Kirche | 07907 Möschlitz | NABU-Arbeitskreis Teichgebiet Dreba-Plothen e.V. |
St. Jodokus (ev.) | 07907 Rödersdorf | NABU-Arbeitskreis Teichgebiet Dreba-Plothen e.V. |